Folge 26: Warum Sexualität im Job keine Rolle spielen sollte.

Shownotes

Sexualität ist nach allgemeiner Auffassung etwas Privates. Aber so privat ist es gar nicht. Zum Beispiel, wenn man gefragt wird, was man am Wochenende gemacht hat. Da tauchen im Gespräch schnell die Lebenspartner*innen auf. Schließlich verbringt man einen Großteil seiner Freizeit mit ihnen. Jede Information, die man in einem solchen Gespräch gibt, wird zum Outing. Anne outet sich in vielen Gesprächen und in unterschiedlichen beruflichen Kontexten. Denn die Grundannahme, der sie als Frau begegnet, ist, dass sie heterosexuell ist. Wenn sie sich jedoch zu ihrer Sexualität bekennt, befürchtet sie, dass eine andere Bewertung ihrer Person, aber auch ihrer Arbeit erfolgen könnte. Denn das hat sie genauso erlebt wie unzählige andere gleichgeschlechtlich Liebende. Es bleibt also die Frage, ob man in einer solchen Situation lieber einen Teil von sich verschweigt. Das ist auf Dauer ziemlich anstrengend. Allein der Gedanke daran.

Die mögliche Ablehnung und Abwertung ist also immer präsent. Das hat auch damit zu tun, dass es bei einigen Kolleg*innen und Menschen, denen man im Berufsalltag begegnet, eine Unsicherheit im Umgang mit „anderen“ Arten der Sexualität gibt. Das geht von interessierten Fragen bis hin zu übergriffigem Verhalten. Anne wünscht sich, dass man bei Unsicherheiten ins Gespräch kommen kann, aber nicht gleich in die Vollen gehen sollte. Man sollte sich überlegen, wie es sich anfühlen würde, ständig Fragen zum Thema Sexualität gestellt zu bekommen und wie man darauf reagieren würde.

Es ist nicht wichtig, wen man liebt, sondern dass man liebt, sagt Anne. Und deshalb sollte es einfach selbstverständlich sein, dass man eine Frau liebt, egal welcher Identität oder welchem Geschlecht man sich zugehörig fühlt. Man sollte seinen Mitmenschen und Kolleg*innen vorurteilsfrei begegnen und einfach mal über den Tellerrand schauen und ihnen vorurteilsfrei begegnen. Viel wichtiger als über jemanden zu reden ist es, miteinander zu reden und in ein wirklich interessiertes Gespräch zu kommen. So lernt man sich kennen und baut Vorurteile ab.

Leider gibt es Menschen, die gegen alles sind, was in ihrem Weltbild nicht der Norm entspricht. Diese Menschen werden dann nicht nur verbal aggressiv. Es kann auch zu körperlichen Angriffen kommen. Hier ist es Anne wichtig, dass ihre Mitmenschen Zivilcourage zeigen, sich einmischen und queere Menschen unterstützen, sie in entsprechenden Situationen eventuell ein Stück begleiten oder Hilfe holen. Es geht darum, Solidarität zu zeigen und den Betroffenen ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.

Auch im Unternehmen gilt es, queeren Menschen mit Offenheit zu begegnen und Klischees entgegenzuwirken. Gerade im Zusammenhang mit Humor bleiben Vorurteile und Sexismus lebendig. Hier sollten Personen aktiv angesprochen werden, wenn sie bewusst diskriminieren. Bei diskriminierenden Witzen haben die Betroffenen meist nichts zu lachen.

Unternehmen sollten Räume schaffen, in denen man sich sicher fühlt und die Möglichkeit hat, seiner Arbeit nachzugehen und sich darüber hinaus zu öffnen, wann immer man möchte. Sexualität sollte keine Rolle spielen, wenn es um die Ausübung des eigenen Berufs geht.

Anne beweist Mut, indem sie über dieses sehr private Thema spricht und macht sich damit natürlich auch angreifbar. Wir wünschen uns, dass sie in ihrem Mut bestärkt wird und unsere Zuhörer*innen gemeinsam mit uns den Schritt in eine Welt gehen, in der Sexualität in der Arbeitswelt keine Rolle spielt, weil sie sein kann, was sie will.

Wichtig ist uns, dass Anne nur eine Perspektive darstellt. Auch wenn viele Menschen ähnliche Erfahrungen gemacht haben, spricht sie nicht stellvertretend für alle lesbischen Frauen und queeren Menschen. Vielmehr soll ihre Perspektive einen Diskussionsraum eröffnen. Alle Menschen sind individuell und im Werden begriffen. Niemand hat eine fertige Identität. Identität ist immer im Entstehen und somit ein lebendiger Prozess. Was für Anne gilt, muss daher nicht für Menschen mit ähnlicher Identität oder Sexualität gelten.

Neben der Sensibilisierung für das Thema soll das Gespräch als Einladung für weitere Perspektiven verstanden werden. Denn als AKQUINET stehen wir für eine bunte Arbeitswelt voller Toleranz und Akzeptanz.

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